Den Überblick behalten
Muss ich immer den Überblick haben?
Findest du es auch herausfordernd, alles zusammenzuhalten? Termine, Arbeit, Sport, Freunde, soziale Verpflichtungen und dann noch die Ansprüche an dich selbst? Geht es dir auch manchmal so, dass du wie ein kleiner Roboter Dinge “abarbeitest” und dich danach nach dem Sinn fragst? Müssen wir das alles tun? Wer verlangt das von uns? Wir selbst?
Weniger ist mehr
Manchmal sehne ich mich nach weniger. Weniger Technik, mehr Handarbeit. Weniger Handy und Computer. Weniger Haushaltgeräte, weniger Autos, weniger schnelle Komunikationskanäle, weniger Auswahlmöglichkeiten, weniger von allem.
Das mag nun merkwürdig klingen, sind es doch gerade Hilfsmittel, die uns Zeit einsparen lassen und uns Zeit für’s Wesentliche schenken. Oder ist es ein Trugschluss?
In der Zeit in Brasilien hatten wir keine Waschmaschine und ich habe die Wäsche von Hand gewaschen. Ganz schön zeitaufwändig. Aber irgendwie auch schön. Ich habe mir die Zeit genommen. Zeit, einer Sache GANZ nachzugehen, auch meinen Gedanken.
Achtsamkeit überall
Achtsamkeit ist in aller Munde. Und das ist wunderbar. Aber wird sie manchmal künstlich herbeigezogen, wo wir sie ganz natürlich haben könnten? Fahre ich mit dem Auto zum Yoga hätte es vielleicht ein zügiger Spaziergang auch getan: ich hätte Bewegung und Zeit, meine Gedanken schweifen zu lassen. Ich liebe Yoga, aber mein Beispiel hier zeigt: erledige ich vielleicht viele Aufgaben mit einem Hilfsmittel oder mit Technik, um dann schneller ein Achtsamkeitsprogramm machen zu können? Wo könnte ich in den alltäglichen Aufgaben oder bei der Arbeit automatisch wieder mehr Achtsamkeit einfliessen lassen und müsste es nicht “künstlich” herbeiführen?
Technik ist wunderbar
Ich möchte hier nicht die Technik verteufeln, ich bin dankbar und auch abhängig davon. Gleichzeitig sehne ich mich aber immer öfter nach einem simpleren und überschaubareren Alltag für uns alle. Mehr Zeit miteinander oder nach Bedarf mehr Zeit für sich alleine, weniger Hektik. Weniger To do’s, mehr Musse und Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Würde uns das nicht allen gut tun? Langsamer vorankommen, so dass der Geist mitkommt? Uns Zeit lassen, Emotionen zu verarbeiten, Geschehenes zu reflektieren? Könnte uns dies dabei helfen, weniger zu konsumieren um zu kompensieren?
Weniger Energie
Spürst du auch, wie du in der kälteren Jahreszeit weniger Energie hast, nachdenklicher bist? Könnten wir diese Zeit nutzen und uns überlegen, ob es auch reicht, wenn wir zwanzig Prozent weniger geben? Wo kann man Dinge weglassen, wo auf etwas verzichten und merken, dass es immer noch reicht? Und annehmen, dass man weniger energiegeladen und effizient unterwegs ist und dies auch seinen Charme hat? Und hätten wir dann vielleicht eher den Überblick, weil alles etwas überschaubarer geworden ist?